Pastor Jääsch

Friedrich Eduard Gerst gilt unter dem plattdeutschen Namen Pastor Jääsch als Düsseldorfer Original. Geboren am 17. November 1805 in der Düsseldorfer Altstadt verspürte er im Alter von 20 Jahren nach Abschluss einer Schreinerlehre die Berufung zum Priester. Er scheute nicht vor den Schwierigkeiten zurück, als Erwachsener gemeinsam mit zehn Jahre jüngeren Kindern das Gymnasium zu besuchen und wurde nach dem Theologiestudium 1837 zum Priester geweiht. Nach einer vierjährigen Kaplanzeit in Lützenkirchen trat er 1841 die Stelle des ersten Gefängnispfarrers in Düsseldorf an, die er bis zu seinem Tode am 18.September 1867 bekleidete.

Die Bedingungen in den Haftanstalten waren erbärmlich und nur schwer zu ertragen. Während seiner freiwilligen, jahrzehntenlangen Tätigkeit gelang dem gütigen und humorvollen Mann Erstaunliches.

Jährlich konnte Pastor Jääsch Hunderte Gefangene zur Einsicht ihrer Vergehen und zur Umkehrbereitschaft motivieren. Auch setzte er sich für eine echte Resozialisierung seiner Pfarrkinder ein, indem er ihnen allen Schwierigkeiten zum Trotz, Wohnungen und Arbeitsstellen besorgte.

Seine lebensfrohe und weltoffene Art waren dabei sein größtes Kapital. Nach den Stunden im überfüllten, düsteren Gefängnis, Kaschott genannt, zog es Pastor Jääsch am Abend in die fröhlichen Kneipen der Düsseldorfer Altstadt zu den Gesellschaften des Künstlervereins Malkasten. Er gewann hier die Herzen der Zuhörer mit seinem schlagfertigen Witz und den auf Düsseldorfer Platt vorgetragenen Anekdoten, überzeugte sie dann in Gesprächen von Mensch zu Mensch von den Nöten seiner Schutzbefohlenen und konnte so praktische Hilfe vermitteln.

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